Ratgeber: Wie kann ich Eltern eines Sternenkindes unterstützen?
Wenn Eltern ihr Kind verlieren, steht ihre Welt still. Auch für Angehörige ist es ein Schock – viele fühlen sich hilflos und haben Angst, etwas Falsches zu sagen oder zu tun. Doch Unterstützung ist gerade jetzt wertvoll.
Dieser Artikel zeigt dir, wie du Eltern eines Sternenkindes mit Feingefühl begleiten kannst – in den ersten Tagen, aber auch langfristig.
Einfach da sein - das hilft vielen Betroffenen mehr als viele Worte
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Das Wichtigste ist deine Präsenz. Eltern brauchen keine perfekten Worte, sondern Menschen, die an ihrer Seite bleiben.
Melde dich – auch wenn du unsicher bist. Ein einfaches „Ich denke an euch“ ist besser als Schweigen.
Erlaube den Eltern, zu reden oder zu schweigen. Dein Zuhören ist oft mehr wert als Ratschläge.
Habe Geduld – Trauer hört nicht nach ein paar Wochen auf.
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Viele Angehörige meinen es gut – und verletzen trotzdem.
Vermeide Sätze wie:
„Ihr seid noch jung, ihr könnt noch ein Kind bekommen.“
„Vielleicht war es besser so.“
“Die Zeit heilt alle Wunden.“
Diese Worte klingen tröstlich, sind es aber nicht.
Sag stattdessen:
„Es tut mir unendlich leid.“
„Ich denke an [Name des Kindes].“
„Möchtet ihr mir von eurem Kind erzählen?“
Eltern spüren, ob Worte ehrlich sind. Es geht nicht darum, den Schmerz zu nehmen – sondern ihn zu teilen.
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Trauer erschöpft. Schon kleine Dinge können entlasten.
Eine Mahlzeit kochen und vor die Tür stellen.
Einkäufe erledigen.
Geschwisterkinder betreuen.
Termine übernehmen oder anrufen, wenn Bürokratisches geregelt werden muss
„💡 Tipp: Sei konkret! Statt „Meldet euch, wenn ihr etwas braucht“ besser sagen: Ich bringe euch morgen eine Suppe vorbei – ist 18 Uhr gut?“
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Eltern haben oft Angst, dass ihr Sternenkind vergessen wird. Du kannst dazu beitragen, dass es sichtbar bleibt.
Schreibe den Namen des Kindes in eine Karte oder Nachricht.
Schenke eine Kerze, einen Stern oder ein Erinnerungsstück.
Nenne das Kind auch Monate oder Jahre später beim Namen.
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Nach der Beerdigung wird es ruhiger – doch für die Eltern ist der Schmerz noch da.
Frag auch nach Monaten: „Wie geht es dir heute?“
Erinnere an Jahrestage: Geburtstag, Todestag, Muttertag, Vatertag.
Lade die Eltern ein, aber sei nicht gekränkt, wenn sie absagen.
Trauer ist ein Marathon, kein Sprint. Dein langer Atem ist ein Geschenk.
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Auch als Angehörige:r bist du betroffen. Es ist okay, wenn dich die Situation überfordert. Wichtig ist, ehrlich zu bleiben:
„Ich möchte für dich da sein, aber manchmal fehlen mir die Worte.“
Hole dir selbst Unterstützung, wenn es dir zu schwer wird.
Eltern spüren Echtheit – sie brauchen keine Perfektion, sondern Menschen, die mit ihnen aushalten.
Fazit
Eltern eines Sternenkindes zu unterstützen heißt: präsent sein, zuhören, Erinnerungen bewahren und im Alltag helfen. Es geht nicht darum, Trost zu spenden, der den Schmerz wegnimmt. Es geht darum, den Schmerz mitzutragen.
💜 Dein Mitfühlen, deine Geduld und deine Bereitschaft, auch lange nach der stillen Geburt noch nachzufragen, schenken Eltern das Gefühl: „Unser Kind wird gesehen. Wir sind nicht allein.“

