Trauergruppen online und vor Ort – eine Übersicht

Einige Wochen und Monate nach der stillen Geburt fühlen sich viele Eltern besonders allein. Während das Umfeld oft glaubt, „es müsste langsam besser sein“, bleibt die Trauer tief und präsent. In dieser Zeit kann es heilsam sein, Menschen zu begegnen, die Ähnliches erlebt haben.

Trauergruppen – ob online oder vor Ort – bieten einen geschützten Raum. Hier dürfen Gefühle ausgesprochen werden, ohne dass man erklären oder rechtfertigen muss. Dieser Artikel gibt dir einen Überblick über Möglichkeiten und zeigt, wie du die passende Gruppe für dich findest.

Eine Trauergruppe mit anderen betroffenen Sterneneltern kann in der Trauer unterstützen

In der Trauergruppe habe ich das erste Mal erlebt, dass niemand meinen Schmerz kleinredet. Das war unendlich erleichternd.
— Ayla, Mama eines Sternenkindes
    • Verstehen & verstanden werden: Alle Anwesenden haben ähnliche Erfahrungen gemacht.

    • Gefühle teilen: Hier darf geweint, geschwiegen oder gelacht werden – alles hat Platz.

    • Neue Perspektiven: Andere Eltern erzählen von ihrem Weg, das kann Mut machen.

    • Gemeinschaft statt Einsamkeit: Zu spüren, dass man nicht allein ist, schenkt Kraft.

    💡 Viele Eltern berichten: Der Austausch ergänzt die Unterstützung von Partner:in, Familie oder Therapeut:in – er ersetzt sie nicht, sondern bereichert.

  • 1. Lokale Gruppen vor Ort

    • Treffen sich regelmäßig in Räumen von Kliniken, Kirchen, Hospizen oder Vereinen.

    • Oft von Trauerbegleiter:innen, Hebammen oder betroffenen Eltern organisiert.

    • Vorteil: Persönlicher Kontakt, gemeinsame Rituale, echtes Miteinander.

    • Nachteil: Manchmal weite Wege, feste Termine, schwer vereinbar mit Alltag.

    2. Online-Trauergruppen

    • Treffen via Videokonferenz oder geschlossene Foren/Chats.

    • Vorteil: Von überall aus möglich, flexible Teilnahme, anonyme Atmosphäre.

    • Gerade für Eltern auf dem Land oder mit wenig Zeit eine wertvolle Alternative.

    • Nachteil: Körperliche Nähe fehlt, digitale Distanz kann für manche befremdlich sein.

    3. Spezialisierte Gruppen

    • Nur für Mamas, nur für Papas oder für Paare.

    • Gruppen für bestimmte Verlustzeiten (Frühschwangerschaft, Geburt, später Verlust).

    • Auch Gruppen für Geschwisterkinder oder Großeltern.

    • Ankommen und erzählen: Jede:r darf berichten, wie es gerade geht.

    • Impulse: Manchmal gibt es Themen wie Erinnerungsrituale, Umgang mit Feiertagen, Partnerschaft.

    • Gemeinsame Rituale: Kerze für jedes Kind, Gedenkaktionen, Sternennächte.

    Schweigen ist erlaubt: Niemand muss sprechen, wenn es sich nicht richtig anfühlt.

Ich habe beim ersten Treffen kein Wort gesagt – und trotzdem gespürt, dass ich dazugehöre.
— Nils, Papa eines Sternenkindes
    1. Frage nach im Krankenhaus oder bei deiner Hebamme – oft liegen dort Kontaktlisten aus.

    2. Kirchen, Hospize, Trauervereine – viele organisieren eigene Gruppen.

    3. Selbsthilfe-Organisationen – wie Verwaiste Eltern, Hope’s Angel, Sternenkinder Deutschland e.V..

    4. Online-Suche – Stichworte wie „Trauergruppe Sternenkind + [Ort]“.

    5. Soziale Medien – geschlossene Facebook- oder Instagram-Gruppen bieten Austausch.

    💡 Tipp: Manchmal muss man zwei, drei Gruppen ausprobieren, um die passende Atmosphäre zu finden. Erlaube dir, wieder zu gehen, wenn es nicht passt.

PDF Download - überregionale Anlaufstellen für Sterneneltern
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Diese Übersicht bietet dir eine Auswahl an überregionalen Organisationen, Vereinen und kirchlichen Angeboten in Deutschland, die Sternenkind-Eltern unterstützen. Hier findest du Beratung, Trauergruppen und Begleitung – online und vor Ort.

    • Melde dich unverbindlich bei der Leitung und frage nach Ablauf & Regeln.

    • Viele Gruppen bieten ein Schnuppern an – ohne Verpflichtung.

    • Überlege, ob du lieber digital oder vor Ort starten möchtest.

    • Höre auf dein Bauchgefühl: Fühlst du dich gesehen, respektiert, aufgehoben?

    • Gruppen können stabilisieren, aber sie ersetzen keine professionelle Psychotherapie, wenn schwere Symptome bestehen (z. B. Depression, Panikattacken).

    • Sie sind besonders wertvoll als ergänzende Stütze: gemeinsam weinen, lachen, erinnern.

    • Viele Eltern bauen Freundschaften auf, die weit über die Trauerzeit hinausgehen.

Fazit

Trauergruppen sind ein Geschenk: ein Raum, in dem du nicht erklären musst, warum du nach Monaten noch weinst. Ein Raum, in dem dein Sternenkind selbstverständlich dazugehört.

Ob online oder vor Ort – probiere aus, welche Form dir guttut.
💜 Du bist nicht allein. Es gibt andere Eltern, die diesen Weg mit dir gehen.

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