Eine Familie trauert um ihr verstorbenes Kind

Monate nach dem Verlust – ein neuer Abschnitt in der Trauer

Die ersten Wochen nach dem Verlust fühlen sich oft wie ein Nebel an. Monate später merkst Du vielleicht, dass sich die Trauer verändert. Manche Tage werden leichter, andere schwerer. Das bedeutet nicht, dass Du Dein Kind vergisst – die Liebe bleibt. Es ist ein Weg, auf dem sich Schmerz und Erinnerung neu verweben.

Gefühle, die bleiben – und solche, die sich wandeln

Trauer kommt in Wellen. Plötzlich bricht sie im Alltag herein – beim Einkaufen, im Gespräch mit Kolleg:innen, beim Anblick eines Kinderwagens. Gleichzeitig können Erinnerungen auch Halt schenken. Kleine Rituale, wie eine Kerze anzuzünden oder ein Tagebuch zu führen, geben Struktur. Auch das Umfeld verändert sich: Manche Freundschaften tragen, andere fühlen sich fremd an.

Der gemeinsame Weg als Familie

Nicht alle trauern gleich. Mamas und Papas spüren Unterschiedliches – manchmal entsteht daraus Distanz, manchmal neue Nähe. Geschwister stellen eigene Fragen, die Raum brauchen. Auch Großeltern trauern – um ihr Enkelkind und um die Trauer ihrer Kinder. Das gemeinsame Erinnern kann Brücken bauen.

Neue Routinen und kleine Schritte ins Leben

Vielleicht gehst Du wieder arbeiten oder triffst Dich mit Freund:innen. Es sind vorsichtige Schritte zurück ins Leben – ohne dass Dein Sternenkind weniger wichtig wird. Rituale wie ein Gedenktag im Monat, eine Kette oder ein Spaziergang am Geburtstag können Kraft geben. Mit der Zeit wächst die Fähigkeit, Trauer und Hoffnung nebeneinander zu tragen.

Unterstützung und Begleitung in dieser Phase

Niemand muss diesen Weg allein gehen. Es gibt Trauergruppen, digitale Angebote, Begleiter:innen und Coachings, die Dir helfen können. Manchmal tut es gut, neue Perspektiven zu hören und Werkzeuge an die Hand zu bekommen. Wenn Du spürst, dass es schwer ist: Hol Dir Unterstützung – Du bist nicht allein auf diesem Weg.

Ein schwarzer Kerzenhalter mit goldener Innenseite, der eine brennende Kerze enthält. Auf der Vorderseite befindet sich ein goldener Spruch auf Deutsch. Im Vordergrund liegen getrocknete Pflanzen und Blätter.

„Erinnern heißt, das Unsichtbare spürbar machen.“

Die Monate nach dem Verlust eines Kindes sind eine stille, oft unsichtbare Zeit. Während die Welt um Dich herum weitermacht, stehst Du vielleicht noch inmitten der Trauer.

Trauer ist keine Krankheit und kein Fehler. Sie ist die natürliche Antwort auf eine unermessliche Liebe. Sie folgt keinem Zeitplan und keinem klaren Verlauf.

Dieses PDF möchte Dir Orientierung geben – nicht mit fertigen Antworten, sondern mit Impulsen, die Dich in Deiner Einzigartigkeit respektieren.

„Du bist nicht allein auf diesem Weg.“

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Häufige Fragen

Wann wird es leichter?

Viele Eltern fragen sich, ob der Schmerz jemals nachlässt. Trauer verändert sich – sie bleibt, aber sie wird mit der Zeit anders. Manche Tage fühlen sich leichter an, andere schwer. Es ist ein Prozess, der in Deinem ganz eigenen Tempo geschieht.

Wie gehen wir als Paar mit unserer unterschiedlichen Trauer um?

Mama und Papa trauern oft verschieden. Während die eine Person viel reden möchte, zieht sich die andere vielleicht zurück. Wichtig ist, offen zu benennen, was Ihr braucht, und auch Pausen zuzulassen. Gemeinsame Rituale oder Gespräche mit einer neutralen Begleitung können helfen, wieder Brücken zueinander zu bauen.

Wie können Geschwisterkinder begleitet werden?

Kinder spüren sehr genau, wenn etwas anders ist. Ehrliche, kindgerechte Worte geben Orientierung. Auch kleine Rituale – wie ein Bild malen, eine Kerze anzünden oder einen Stern am Fenster – helfen, das Geschwisterkind sichtbar zu machen.

Was kann ich tun, wenn Freunde oder Familie mich nicht verstehen?

Manchmal wünschen wir uns Verständnis, stoßen aber auf Schweigen oder Hilflosigkeit. Dann ist es wichtig, eigene Grenzen zu setzen und Menschen zu suchen, die da sind. Trauergruppen, Selbsthilfe-Communities oder Trauerbegleiter:innen können neue Räume des Verstehens öffnen.

Darf ich wieder lachen oder schöne Dinge tun?

Ja. Freude und Trauer schließen sich nicht aus. Ein Lächeln oder ein Moment des Glücks bedeutet nicht, dass Du Dein Kind vergisst. Es zeigt, dass beides nebeneinander Platz haben darf: die Erinnerung und das Leben im Jetzt.

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Um Antworten zu geben, haben wir mit Dr. Anna Keller, Psychotherapeutin und Trauerbegleiterin, gesprochen. Sie begleitet seit vielen Jahren Eltern nach stillen Geburten. Im Gespräch erklärt sie, wie Trauerprozesse verlaufen, warum Mütter und Väter unterschiedlich trauern können und wann Unterstützung hilfreich ist.

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