Jahre nach dem Sternenkind – späte Trauerphasen
Auch viele Jahre nach dem Verlust spüren Eltern, dass die Trauer nicht „vorbei“ ist. Sie verändert sich, sie wird Teil des Lebens – und meldet sich doch immer wieder neu. Besonders an Wegmarken im Leben wird sie spürbar: wenn das Sternenkind ein Jahr alt geworden wäre, eingeschult würde, einen Schulabschluss feiern könnte oder vielleicht selbst schon eine Familie hätte.
Die Liebe bleibt. Und sie darf in jedem dieser Momente sichtbar sein.
Wenn Zeit vergeht – und die Trauer bleibt
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Jahrestage und Geburtstage: Der „erste Geburtstag im Himmel“, die Einschulung oder runde Jubiläen können neue Wellen der Trauer auslösen.
Nicht gelebte Zukunft: Fragen wie Was wäre geworden? oder Wie sähe unser Leben mit ihm oder ihr aus? können gerade nach vielen Jahren intensiver werden.
Nachholende Trauer: Manche Eltern merken erst später, dass sie den Verlust damals nie richtig verarbeitet haben, weil das Umfeld, die Zeit oder die Kraft fehlten.
Gesellschaftliche Unsichtbarkeit: In vielen Familien wurde lange geschwiegen. Dieses Schweigen kann nach Jahren schwer auf der Seele lasten.
Neue Lebenssituationen: Wechsel im eigenen Leben – neue Partnerschaft, Enkelkinder, Pensionierung – lassen die Trauer in einem anderen Licht erscheinen.
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Trauer verläuft nicht in Phasen, die abgeschlossen werden. Sie begleitet Dich. Manchmal still, manchmal laut. Wichtig ist, dass Du herausfindest, wo Du gerade stehst:
Brauchst Du ein Ritual, um Dein Kind sichtbar zu machen?
Möchtest Du endlich Worte finden für etwas, das lange verschwiegen wurde?
Suchst Du nach Gemeinschaft, um Dich mit anderen Eltern auszutauschen?
Oder spürst Du, dass professionelle Begleitung jetzt hilfreich wäre?
Es gibt keinen „richtigen Zeitpunkt“ – nur Deinen eigenen.
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Auch nach Jahren trauern Eltern, Großeltern oder Geschwister oft sehr verschieden. Manche möchten das Kind aktiv in Gesprächen oder Ritualen präsent halten, andere bewahren die Erinnerung eher still. Offenheit und Respekt füreinander helfen, Brücken zu bauen.
Die Erinnerung an Dein Sternenkind bleibt für immer. Kleine Rituale helfen, diese Liebe sichtbar zu machen und in Deinen Alltag zu integrieren. Wähle, was sich für Dich stimmig anfühlt – es gibt kein richtig oder falsch. Die Liebe bleibt
Häufige Fragen
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Trauer kann durch Jahrestage, Lebensereignisse oder neue Erfahrungen im Umfeld neu angestoßen werden. Das ist ein natürlicher Prozess.
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Nein. Trauerbegleitung ist in jeder Lebenssituation sinnvoll. Gefühle kennen keine Frist.
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Viele Eltern finden neue Rituale: eine Kerze am Jahrestag, ein Brief, ein Erinnerungsort oder das Teilen der Geschichte mit anderen.
Erfahrungsbericht einer Sternenmama: Mein Weg zurück ins Leben
Ich heiße Petra, bin 45 Jahre alt, und vor 13 Jahren kam mein Sohn Matteo still zur Welt.
Es hat lange gedauert, bis ich diese Worte aussprechen konnte, ohne dass sie mir den Boden unter den Füßen wegziehen.
Heute weiß ich: Ich habe viele Jahre lang nicht gelebt, sondern funktioniert. Erst, als ich mir erlaubte, zu trauern, begann mein eigentliches Leben.
Dies ist meine Geschichte – ein Weg durch Dunkelheit, Schuld, Mut und Neubeginn.
Wie bleibe ich im Kontakt, wenn die Trauer Jahre dauert?
Dieser Artikel möchte Mut machen, den Kontakt zu halten – behutsam, ehrlich und über die Zeit hinweg. Denn Trauer hat kein Ablaufdatum.
Du benötigst Unterstützung auf Deinem Weg durch die Trauer?
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